Geschichte des Oktoberfests – Wie die Wiesn entstand
Heute ist es das größte Volksfest der Welt und genießt weltweit Bekanntheit: das Oktoberfest. Es zieht sowohl Münchner Originale als auch zahlreiche Touristen aus aller Welt in seinen Bann. Besonders faszinierend ist der einzigartige Mix aus Tradition und Moderne: Neben den klassischen Trachten- und Schützenumzügen sorgen moderne High-Tech-Fahrgeschäfte für Unterhaltung. Doch wie ist das Oktoberfest eigentlich entstanden? Wir lüften ein paar Geheimnisse rund um die legendäre Wiesn und erzählen dir die wahre Entstehungsgeschichte des Oktoberfests.
Wiesn-Plakat 2024
Das Wiesn-Plakat 2024
Die offiziellen Oktoberfest-Motive sind ein unverzichtbarer Teil der Wiesn-Geschichte geworden. Seit 1952 haben sie eine bunte Reise durch die Zeit gemacht. Jedes Jahr überrascht ein neues Motiv nicht nur die zahlreichen Besucher des Festes, sondern inzwischen auch Sammler, die sich auf frische Designs freuen. Die Poster sind so vielfältig wie die Menschen, die jedes Jahr das Fest besuchen.
Die kreativen Entwürfe sind nicht nur Erinnerungsstücke an das Oktoberfest vergangener Jahre, sondern auch kleine Kunstwerke, die die Geschichte des Festes dokumentieren. Der Ursprung dieser Tradition geht auf den Kommunalbeamten Heinz Strobl zurück, der 1952 die Idee zu einem jährlichen Plakatwettbewerb hatte. Das offizielle Wiesn-Plakat trägt das Wiesn-Logo, wird weltweit zur Werbung genutzt und ziert seit 1978 den limitierten Sammlerkrug.
Tage bis zum Oktoberfest
Wir zählen schon die Tage bis zur 190. Wiesn in München...
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SECONDSDie Historie des Oktoberfests: Von königlichen Anfängen bis heute
Zu Ehren der Hochzeit des Kronprinzen Ludwig von Bayern mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen wurde im Jahr 1810 ein Volksfest veranstaltet. Geheiratet wurde am 12. Oktober des Jahres 1810. Die offiziellen Feierlichkeiten zur Hochzeit dauerten fünf Tag und endeten am 17. Oktober mit einem Pferderennen auf einer Wiese. Das Pferderennen war ein Riesenerfolg, das Oktoberfest war geboren.
Der Landwirtschaftliche Verein in Bayern übernahm von 1811 bis 1818 die Einladung zum Oktoberfest und veranstaltete dazu ein Pferderennen und einen Viehmarkt, das sogenannte Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF). Danach übernahm die Stadt München offiziell selbst die Organisation ihres heute größten Touristenmagneten. Die Wiesn ist heute Schauplatz bayerischer Tradition, Politik und grenzenlosem Vergnügen.
✤ 1818: Aufstellung des ersten Karussells und zwei Schaukeln
✤ 1850: Statue der Bavaria als Wächterin über das Oktoberfest und Symbolfigur Bayerns
✤ 1880: Stadtverwaltung genehmigte Bierverkauf
✤ 1881: Eröffnung der ersten Hendlbraterei
✤ 1935: Erstmals Einzug der Wiesnwirte, angeführt vom Münchner Kindl
✤ 1949: Erstes Oktoberfest nach dem Krieg
Oktoberfest-Plakate aus den 1950er Jahren
„O’zapft is!“ – oder zumindest war es das irgendwann mal nach 17 Schlägen, die Münchens Oberbürgermeister Thomas Wimmer brauchte, um das erste Wiesn-Fass anzustechen. Kein Wunder, dass er damit nicht nur als erster, sondern auch als einer der ungeschicktesten Bürgermeister in die Annalen der Oktoberfest-Geschichte einging. Noch heute gibt der amtierende Oberbürgermeister jedes Jahr pünktlich um 12 Uhr mit dem ersten Fassanstich den offiziellen Startschuss.
Oktoberfest-Plakate aus den 1960er Jahren
Die Tracht auf dem Oktoberfest, die heutzutage kaum mehr wegzudenken ist und auch irgendwie zum guten Ton gehört, war in den 1960er Jahren eher weniger etabliert. Zwar sah man hier und da ein paar mutige Bayern im traditionellen Gewand, aber der Großteil der Besucher schwor noch auf die modischen Trends der damaligen Zeit – schicke Miniröcke, enge Hüfthosen und bunte Hemden.
Oktoberfest-Plakate aus den 1970er Jahren
Schon seit 1979 dreht das Riesenrad der Familie Willenborg seine Runden – und das in luftigen 50 Metern Höhe. Oben angekommen bietet es nicht nur Nervenkitzel, sondern auch einen Panorama-Blick über München, der einem den Atem raubt. Mit etwas Glück gibt's sogar einen Blick auf die Alpen gratis obendrauf! Kein Wunder, dass das ikonische Riesenrad als Symbol des Oktoberfests gilt.
Oktoberfest-Plakate aus den 1980er Jahren
Der Albtraum eines jeden Wirts wurde 1981 im Hofbräu-Zelt wahr: Um 20:30 Uhr waren die Fässer leer! So kam es dazu, dass der Wirt des Nachbarzelts mit dem flüssigen Gold aushalf. Deshalb wurde an diesem Abend für ein paar Stunden Paulaner Bier im Hofbräu-Zelt ausgeschenkt.
Am 26. September 1980 erschütterte ein Terroranschlag das Oktoberfest. Eine Bombe explodierte am Haupteingang und riss 13 Menschen in den Tod, über 200 Besucher wurden verletzt. Der rechtsextreme Attentäter Gundolf Köhler war selbst unter den Opfern. Bis heute erinnert ein Mahnmal an diesen tragischen Tag und einen der schwersten Anschläge in Deutschland.
Oktoberfest-Plakate aus den 1990er Jahren
Erst Mitte der 1990er Jahre trug auch die breite Masse auf der Wiesn Tracht. Damals schlüpften die Münchner wieder in ihre Dirndl und Lederhosen, und bald darauf entdeckten auch Touristen wie bequem die Lederhose sein kann. So wurde das Trachten-Outfit zur Wiesn-Uniform!
Oktoberfest-Plakate aus den 2000er Jahre
Oans, zwoa, gsuffa! Auf dem Oktoberfest fließt das Bier bekanntlich in Strömen. In den 2000er Jahren knackten die durstigen Besucher erstmals die 6-Millionen-Liter-Marke. Zum Vergleich: In den 1980ern reichten bescheidene 4 Millionen Liter, um den Durst zu löschen.
Seit 2005 gibt's übrigens auch das Konzept der „Ruhigen Wiesn“. Bis 18 Uhr darf nur traditionelle Blasmusik gespielt werden, und die Lautstärke sollte 85 Dezibel nicht überschreiten. Damit sollen Familien und Senioren angelockt werden, die ihre Maß in Ruhe genießen wollen. Ab 18 Uhr darf dann wieder laut gefeiert werden, Schlager und Popmusik übernehmen das Kommando.
Oktoberfest-Plakate aus den 2010er Jahren
„Einmal zurück in die Vergangenheit, bitte!“ Zum 200-jährigen Jubiläum wurde 2010 zum ersten Mal die „Historische Wiesn“ – oder wie wir sie liebevoll nennen: die „Oide Wiesn“ – eingeführt. Was zunächst nach einem kleinen Nostalgieausflug klang, wurde unerwartet zum vollen Erfolg. Seither findet die „Oide Wiesn“ jedes Jahr statt und soll an die Entstehungsgeschichte des Oktoberfestes erinnern. Alle vier Jahre macht sie Platz für das bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF).
Oktoberfest-Plakate aus den 2020er Jahren
In den letzten Jahren hat sich einiges verändert: Der Fleischhunger der Besucher nimmt ab. Früher drehte sich alles um Hendl und Ochsen, heute bieten fast alle Wirte vegetarische und vegane Alternativen an. Seit 2023 gibt es an vier Stationen kostenlos Trinkwasser. Nach Schätzung der Festleitung kamen 2023 an den 18 Festtagen rund 7,2 Millionen Gäste auf die Theresienwiese.