Die Beziehung zwischen Bayern und Österreichern ist geprägt von inniger Nachbarschaftsliebe und gutmütiger Stichelei. So mancher Spruch à la „Ihr Ösis seid doch alle wia die Knödel – rund und hohl!“ ist weniger böse
gemeint, als er klingt.
Aber seien wir ehrlich: Wenn zwei sich so gut verstehen wie Bayern und Österreich, dann darf auch geschimpft werden. Natürlich liebevoll, wie es sich gehört.
Denn Schimpfen ist bei uns kein Zeichen von Feindschaft, sondern eher ein Zeichen der Zuneigung. So mancher Begriff ist schon fast Kulturgut. Hier ein paar Evergreens aus der bayerisch-österreichischen Kabbelei:
✤ Jodelhipster – wenn einer aus Salzburg kommt, aber wie aus Berlin-Mitte wirkt
✤ Mozartkugelträger – für den süßlich-klassischen Ösi mit Hang zur Oper und Nougat
✤ Schnitzelkaiser – weil es halt immer ein paniertes Schnitzel sein muss, egal ob am Wörthersee oder in Wien
✤ Mostschädl – der klassische Ösi mit Most- statt Hirnzellen
Nicht jeder Österreicher ist gleich – und deshalb gibt’s auch regional differenzierte Schimpfwörter. Denn zwischen einem Wiener und einem Vorarlberger liegt mehr als nur ein Dialekt. Für Salzburger bleibt’s oft bei einem vielsagenden Naserümpfen oder man murmelt ein Kunstkasperl hinterher. Für Wiener wird’s persönlich: Weana Bazi – der klassische großmäulige Hauptstädter.
Aber Obacht: Der Ösi kontert gern – mit Lederhosn-Wadlschwinga, Piefke, Germknödel mit Komplexen oder einfach nur einem grinsenden „Na, ihr Deutschen!“. Da heißt’s für den Bayern: Zähne usammenbeißen und würdevoll zurückgranteln.